Das Selbstverständnis von xxcellence.net | Autor: Carmen Felsing

Das Selbstverständnis von xxcellence.net | Autor: Carmen FelsingDie xxcellence.net-Gründerin Carmen Felsing hat anlässlich der Bewerbung von xxcellence.net für den Gleichstellungspreis der Landeshauptstadt Düsseldorf ein sehr persönliches Vorwort verfasst. In diesem beschreibt sie das Selbstverständnis von xxcellence.net, welches sie seit mehr als zwölf Jahren antreibt, das Netzwerk weiter auf- und auszubauen. Diesen Text möchten wir mit Euch teilen.

Gleichstellung gehört zur Würde des Menschen. Wie erreicht man diese? Es gibt hier nur den Weg der „Vorbilder“, die „vormachen“, wie „Unabhängigkeit und Übernahme von Verantwortung“ geht. Männer sehen täglich ein Füllhorn an Vorbildern in TV, Zeitungen, Radio, oder in ihrem eigenen Straßennamen.

Wir finden, dass es längst an der Zeit ist, auch für Frauen Vorbilder zugänglich zu machen. Die Vorbilder für die Mitglieder von xxcellence.net sind Managerinnen, d.h. „Macherinnen“, die anderen Frauen zeigen, wie „Unabhängigkeit“ und die „wahrnehmbare“ Teilnahme an gesellschaftlicher Verantwortung gelebt wird. Unsere Managerinnen und Rednerinnen werden nicht müde, immer wieder auf eine der wichtigsten Voraussetzungen hinweisen, ohne die „Unabhängigkeit“ und „wahrnehmbare Verantwortung“ in der Gesellschaft nicht übernommen werden kann, nämlich ein gutes und machtvolles Netzwerk.

Dieses Netzwerk für Frauen zu sein, ist das Ziel von xxcellence.net.

Männern stehen viele dieser Netzwerke seit Generationen offen (Verbindungen, Karnevalsvereine, Old Boys Club, Schützenverein usw.). Sie profitieren sehr gut hiervon. Frauen haben hier noch einen hohen Nachholbedarf, denn Augenhöhe ist für unsere Gesellschaft wichtig. Deshalb gilt es xxcellence.net zu fördern.

Nicht zuletzt braucht die deutsche Wirtschaft bei gravierendem Fach- und Führungskräftemangel heutzutage Frauen so dringend, wie Deutschland früher die Trümmerfrauen brauchte. Und diese haben natürlich auch Firmen geleitet.


Bundestagswahl: xxcellence.net fragt – Bündnis 90/ die Grünen antworten

Liebe Leserin, lieber Leser,

heute veröffentlichen wir den zweiten Teil unserer Reihe „Bundestagswahl: xxcellence.net fragt – die Parteien antworten.

Hier findet Ihr die Statements der Grünen zu unseren Fragen rund um Lohngerechtigkeit. Wir freuen uns auf Eure Meinungen.

Bundestagswahl: xxcellence.net fragt - Bündnis 90/ die Grünen antworten

xxcellence.net fragt: Der kleine Unterschied – Was ist angeboren und was erlernt? In vielen Gesellschaftsbereichen schwinden die Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Geschlechtsspezifische Schwierigkeiten und Stärken gibt es trotzdem.
Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede sehen Sie bei Frauen und Männern? Welche Rolle spielt die Erziehung dabei?

Unsere Politik will Gleichberechtigung von Frauen und Männern erreichen. Für jede – beispielsweise – fürsorgliche Frau, gibt es ein Gegenbeispiel. Erziehung und Bilder davon, wie sich eine „richtige“ Frau, ein „richtiger“ Mann zu verhalten haben, prägen unsere Rollenvorstellungen. Der Blick in die Geschichte oder über Landesgrenzen zeigt schnell, dass hier nicht die Natur am Werk ist, sondern Menschen.

xxcellence.net fragt: Verdienen Frauen wirklich weniger als Männer?
Egal wie man kalkuliert, ob man Bruttostundenlöhne nimmt, die Höhe des Einkommens, alle nur denkbaren Einflussmöglichkeiten herausrechnet: Am Ende steht immer das gleiche Ergebnis – es gibt keine gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit.
Wie wollen Sie Lohnungerechtigkeit bekämpfen?

Die Grünen antworten: Wir wollen endlich Lohngerechtigkeit zwischen Männern und Frauen herstellen. Berufe mit hohem Frauenanteil wollen wir gesellschaftlich und finanziell aufwerten – sei es in der Pflege, in der Kindertagesstätte oder in sozialen Projekten. Wir wollen ein Entgeltgleichheitsgesetz, das möglichst viele erwerbstätige Frauen erreicht, nicht nur wenige. Dabei soll ein Lohncheck aufdecken, ob Frauen ungleich bezahlt werden. Die Tarifparteien werden verpflichtet, tarifliche und nichttarifliche Lohnstrukturen auf Diskriminierung zu überprüfen. Vor allem aber muss dieses Gesetz auch ein wirksames Verbandsklagerecht enthalten.

xxcellence.net fragt: Gesetz zur Lohngerechtigkeit zwischen Mann und Frau Nach langem Ringen hat sich die Große Koalition auf Eckpunkte für ein neues Gesetz zur Lohngerechtigkeit von Frauen und Männern geeinigt. Arbeitnehmer können in Firmen mit mehr als 200 Beschäftigten von ihren Chefs künftig Auskunft darüber verlangen, wie viel Geld ihre Kollegen in vergleichbaren Positionen verdienen. Aus Datenschutzgründen sollen aber nur Durchschnittsgehälter genannt werden.
Kritik: Das Gesetz werde „Unfrieden in die Betriebe“ bringen und „ein Klima des Misstrauens und Ausforschens“ schaffen.
Wie sehen Sie das Gesetz und wird es wirklich Lohngerechtigkeit fördern?

Die Grünen antworten: Das Entgelttransparenzgesetz enttäuscht. Mehr Lohngleichheit ist davon nicht zu erwarten. Und auch die Transparenz wird eher behauptet als tatsächlich umgesetzt. Der Auskunftsanspruch besteht erst in Betrieben ab 200 Beschäftigten. Damit sind 60 Prozent der beschäftigten Frauen von diesem Recht ausgeschlossen, denn sie arbeiten in kleineren Betrieben. Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten sollen ihre Entgeltstruktur auf Diskriminierung überprüfen. Das ist aber freiwillig und die Verfahren dafür müssen nicht geprüft sein. Gar nicht vorgesehen ist ein Verbandsklagerecht, damit nicht mehr jede einzelne Frau den risikoreichen individuellen Klageweg gehen muss.

xxcellence.net fragt: Mist, Papa verdient zu wenig
Väter, die in Elternzeit gehen, sind erwünscht und werden staatlich unterstützt. Allerdings sind drei Viertel von ihnen Besserverdiener, für viele andere ist die Auszeit zu teuer. Diese Ungerechtigkeit ist politisch gewollt. Während Mütter aller Gehaltsklassen fürs Kind pausieren, ist Väterzeit ein Mittelschichtsphänomen. Das Elterngeld an sich ist in manchen politischen Lägern als Geschenk für Besserverdiener verschrien.
10 Jahre Elterngeld – Welche Bilanz ziehen Sie? Wo sehen Sie noch Korrekturmaßnahmen?

Die Grünen antworten: Die Einführung des Elterngeldes war ein wichtiger Schritt zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Es setzt mit den Partnermonaten Anreize, die Familienarbeit partnerschaftlich zu teilen. Doch nach wie vor ist die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben eine der größten Herausforderungen für Familien. Wir wollen dafür sorgen, dass Eltern nicht die Puste ausgeht, und deswegen Familien mit unserem Konzept der KinderZeit Plus gezielt fördern. Mit der KinderZeit Plus entwickeln wir das Elterngeld weiter und machen es rechtlich möglich, auch nach dem ersten Geburtstag des Kindes phasenweise die Arbeitszeit zu reduzieren. Familien bekommen damit mehr Beweglichkeit. Denn es sind nicht nur die Kleinsten, die ihre Eltern brauchen. Die KinderZeit Plus kann genommen werden, bis die Kinder 14 Jahre alt sind. So bekommen auch Eltern mit geringem Einkommen mehr Spielraum, um sich Zeit für ihre schon etwas größeren Kinder zu nehmen. In der KinderZeit Plus erhält jeder Elternteil acht Monate finanzielle Unterstützung – weitere acht Monate können frei zwischen den Eltern aufgeteilt werden. Damit verlängern und flexibilisieren wir das heutige Elterngeld deutlich.

xxcellence.net fragt: Studie zur Gehaltslücke – Auch Frauen würden Frauen weniger Gehalt zahlen
Welches Gehalt ist gerecht? Die Frage mussten Männer und Frauen in einer Studie beantworten. Ohne es zu wollen, produzierten sie eine Gehaltslücke zwischen den Geschlechtern.
Elf Wochen haben Frauen 2017 ohne Gehalt gearbeitet, 77 lange Tage. Derweil haben ihre männlichen Kollegen Geld verdient wie immer. Ab dem 18. März, dem diesjährigen Equal Pay Day, werkeln beide Geschlechter endlich bei gleicher Bezahlung.
„Dagegen erscheinen Quotenregelungen im Licht dieser Ergebnisse als durchaus sinnvolles Instrument gegen den Gender Pay Gap, auch wenn man sie vielleicht aus ordnungspolitischen Gründen kritisch sieht“, sagt Hinz. Denn wenn Frauen dadurch Aufgaben übernehmen, die bisher meist Männer erledigt haben, verändert das die Erfahrungswelt der Arbeitnehmer. Irgendwann finden sie dann Führungsfrauen normal. Und gleiche Bezahlung.
Welche Bilanz ziehen Sie aus der Quotenregelung? Wo sehen Sie noch Verbesserungspotential?

Die Grünen antworten: Wir wollen endlich Gleichberechtigung in den Führungsgremien. Denn die sind in Deutschland weitgehend Männerrunden. Daran ändert das bisherige Quotengesetz nur wenig: Es gilt für ganze 101 Unternehmen. Wir wollen das ändern, mit einer 50-Prozent-Frauenquote für die 3.500 börsennotierten und mitbestimmten Unternehmen. Die Potenziale und Qualifikationen von Frauen zu vergeuden, kann sich dieses Land nicht weiter leisten. Darum wollen wir Maßnahmen für Führungspositionen auf allen betrieblichen Ebenen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind. Denn nur so zieht Geschlechtergerechtigkeit in die Führungsetagen ein.

xxcellence.net fragt: Ehegattensplitting
Beim Thema Ehegattensplitting scheiden sich die Geister und spalten sich die politischen Läger. Aktuell scheint das Thema nach wie vor noch eine politische Heilige Kuh zu sein; es scheint kaum eine Partei zu geben, die dieses Thema ernsthaft anpackt und nach Alternativen sucht. Dabei ist es in der heutigen Zeit fraglich, warum Ehen steuerlich begünstigt werden, bei denen der eine Partner deutlich weniger verdient als der andere, und das sind in der Regel die Frauen; während gleichzeitig Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern geschaffen werden soll und die Erwerbstätigkeit von Frauen mit Kindern gesteigert werden soll. Der Splittingvorteil wird zwar auch oft von Familien mit Kindern genutzt, aber gerade da stellt sich die Frage, ob nicht eventuell ein Familiensplitting, ähnlich wie in Frankreich, sinnvoller wäre, um gezielt Familien mit Kindern zu fördern.
Sehen Sie im Ehegattensplitting eine Ursache für die Lohnungerechtigkeit zwischen Mann und Frau? Wie stehen Sie zu diesem Gesetz? Wie könnten mögliche Alternativen aussehen, um gezielt Familien zu fördern?

Die Grünen antworten: Auch wir sehen das Ehegattensplitting als eine große Hürde für die Erwerbstätigkeit von Frauen. Es ist überholt und bildet die vielen Formen partnerschaftlichen Zusammenlebens nicht ab. Das Splitting setzt finanzielle Anreize für keine oder nur geringfügige Beschäftigung, für kleine Teilzeitjobs mit nur wenigen Arbeitsstunden; es birgt erhebliche Armutsrisiken für Frauen in sich. Wir wollen deshalb zur individuellen Besteuerung übergehen und das Ehegattensplitting durch eine gezielte Förderung von Familien mit Kindern ersetzen. Dabei soll das neue Recht nur für Paare, die nach der Reform heiraten oder sich verpartnern, gelten. Für Paare, die bereits verheiratet oder verpartnert sind, ändert sich nichts. Sie können aber freiwillig auf das Ehegattensplitting verzichten, wenn sie vom grünen Familien-Budget profitieren wollen. Damit schaffen wir das Ehegattensplitting und seine negativen Auswirkungen auf lange Sicht ab, ohne dass Familien finanziell schlechter gestellt werden.


Bundestagswahl: xxcellence.net fragt – die SPD antwortet

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

kurz vor der Bundestagswahl nimmt der Kampf der Parteien noch einmal Fahrt auf und es wird sich zu vielen Themen positioniert.

Doch das Thema „Berufliche Gleichstellung der Frau“ ist bislang weitgehend unbesetzt geblieben. Erst heute hat Martin Schulz, SPD, endlich Farbe bekannt und die Angleichung der Löhne der Frauen zu denen ihrer männlichen Kollegen gefordert.

Wie genau die großen Parteien zur Frauenfrage stehen und welche Maßnahmen sie für die Gleichstellung der Frau planen, könnt Ihr in unserer kleinen Serie, die wir in den nächsten Tagen fortführen werden, lesen.

Als erstes möchten wir Euch die Antworten der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) präsentieren:

Bundestagswahl: xxcellence.net fragt - die SPD antwortet

xxcellence.net fragt: Der kleine Unterschied – Was ist angeboren und was erlernt?

In vielen Gesellschaftsbereichen schwinden die Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Geschlechtsspezifische Schwierigkeiten und Stärken gibt es trotzdem.
Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede sehen Sie bei Frauen und Männern? Welche Rolle spielt die Erziehung dabei?

Die SPD antwortet: Es gibt zweifellos körperliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Die gibt es auch zwischen Frauen und zwischen Männern, klein, groß, dick, dünn, stark, schwach, kräftig, sportlich usw.. Und es gibt natürlich Einflüsse, zum Beispiel durch Eltern, durch Rollenbilder in den Medien, in Schulbücher, durch Vorbilder für bestimmte Berufe usw., die bestimmte Rollen(-muster) vorleben. Diese Unterschiede können jedoch keine Ursache für Benachteiligung oder Diskriminierung des einen oder anderen Geschlechtes sein. Das Grundgesetz ist eindeutig: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Das ist der Maßstab für unser politisches Handelns.

xxcellence.net fragt: Verdienen Frauen wirklich weniger als Männer?
Egal wie man kalkuliert, ob man Bruttostundenlöhne nimmt, die Höhe des Einkommens, alle nur denkbaren Einflussmöglichkeiten herausrechnet: Am Ende steht immer das gleiche Ergebnis – es gibt keine gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit.
Wie wollen Sie Lohnungerechtigkeit bekämpfen?

Die SPD antwortet: Die Lohnlücke von 21 Prozent (das ist der Unterschied beim durchschnittlichen Bruttostundenlohn zwischen Frauen und Männern, die sog. unbereinigte Lohnlücke) hat vielfältige Ursachen. Das ist auch unbestritten. Wir als SPD wollen alle diese Ursachen

  • gleicher Lohn für gleiche Arbeit durch das Entgeltgleichheitsgesetz erreichen
  • Die Teilzeitfalle durch das Rückkehrrecht von Teilzeit auf die vorige Arbeitszeit verhindern
  • längere Erwerbsunterbrechungen durch die Familienarbeitszeit für Kindererziehung und Pflege verringern
  • Die Zahl von Frauen in Führungspositionen durch die Quote für Führungspositionen steigern
  • soziale Berufe aufwerten und für bessere Bezahlung sorgen
  • Mädchen und Jungen die Vielfalt der Berufe und ihre Zukunftsperspektiven – dazu gehört auch die Bezahlung – aufzeigen. Und zwar durch frühzeitige Informationen in den Schulen sowie bei der Berufs- und Studienberatung

Die SPD will der gesamten strukturellen Ungleichbehandlung, die Ursachen der unterschiedlichen Bezahlung sind, durch verschiedene Maßnahmen zu Leibe rücken.

xxcellence.net fragt: Gesetz zur Lohngerechtigkeit zwischen Mann und Frau
Nach langem Ringen hat sich die Große Koalition auf Eckpunkte für ein neues Gesetz zur Lohngerechtigkeit von Frauen und Männern geeinigt. Arbeitnehmer können in Firmen mit mehr als 200 Beschäftigten von ihren Chefs künftig Auskunft darüber verlangen, wie viel Geld ihre Kollegen in vergleichbaren Positionen verdienen. Aus Datenschutzgründen sollen aber nur Durchschnittsgehälter genannt werden.
Kritik: Das Gesetz werde „Unfrieden in die Betriebe“ bringen und „ein Klima des Misstrauens und Ausforschens“ schaffen.
Wie sehen Sie das Gesetz und wird es wirklich Lohngerechtigkeit fördern?

Die SPD antwortet:
Wir wollen, dass die Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern beendet wird. Wir haben – maßgeblich vorangetrieben durch die damalige SPD-Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig – in einem ersten Schritt mit einem Transparenzgesetz der Lohnungerechtigkeit den Kampf angesagt. Das „Gesetz zur Förderung der Entgelttransparenz zwischen Frauen und Männern (Entgelttransparenzgesetz) ist vor 2 Monaten, am 6.7.2017 in Kraft getreten.
Daneben werden wir gemeinsam mit den Tarifpartnern die sozialen Berufe aufwerten, in denen vor allem Frauen arbeiten. Dazu zählen die Berufsfelder Gesundheit, Pflege, Betreuung und frühkindliche Bildung. Wir wollen die verschulten Berufe möglichst bald in das duale System mit Ausbildungsvergütung und Schulgeldfreiheit beziehungsweise in duale Studiengänge überführen.
In einem zweiten Schritt wollen wir das Transparenzgesetz zu einem Entgeltgleichheitsgesetz mit Verbandsklagerecht weiterentwickeln Wir werden dabei Beschäftigte in kleinen und mittleren Betrieben einbeziehen. Denn hier sind die meisten Frauen beschäftigt. Wir werden die Transparenz mit Hilfe umfassender Auskunftsansprüche verbessern. Wir wollen außerdem verpflichtende Prüfverfahren der Entgeltstrukturen nach vorgegebenen Kriterien auch schon in Unternehmen ab 50 Beschäftigen einführen.

xxcellence.net fragt: Mist, Papa verdient zu wenig
Väter, die in Elternzeit gehen, sind erwünscht und werden staatlich unterstützt. Allerdings sind drei Viertel von ihnen Besserverdiener, für viele andere ist die Auszeit zu teuer. Diese Ungerechtigkeit ist politisch gewollt. Während Mütter aller Gehaltsklassen fürs Kind pausieren, ist Väterzeit ein Mittelschichtsphänomen. Das Elterngeld an sich ist in manchen politischen Lägern als Geschenk für Besserverdiener verschrien.
10 Jahre Elterngeld – Welche Bilanz ziehen Sie? Wo sehen Sie noch Korrekturmaßnahmen?

Die SPD antwortet:
Das Elterngeld ist eine Erfolgsgeschichte. Es schafft jungen Familien in der Auszeit mit einem Baby materielle Sicherheit. Es hat dazu geführt, dass Frauen wieder stärker in den Beruf einsteigen können – und dass sich mehr Väter Zeit für ihre Kinder nehmen.
Aber: Noch ist es so, dass viele junge Väter nach kurzer Elternzeit voll in ihre Jobs zurückkehren. Obwohl die meisten gern etwas weniger arbeiten würden als vorher, um mehr Zeit mit der Familie zu haben. Mütter steigen hingegen oft nach einem Jahr Elternzeit in Teilzeit wieder ein, obwohl sie gern etwas mehr arbeiten würden.
Wir werden junge Eltern deshalb mit der Einführung einer Familienarbeitszeit und einem Familiengeld unterstützen. Dies beträgt jeweils 150 Euro monatlich für beide Eltern, wenn sie jeweils zwischen 75 und 90 Prozent der regulären Vollzeit arbeiten, und wird bis zu 24 Monate lang gezahlt. Gerade Familien mit kleineren Einkommen sollen sich eine gerechte Aufteilung von Familie und Beruf leisten können.

xxcellence.net fragt: Studie zur Gehaltslücke – Auch Frauen würden Frauen weniger Gehalt zahlen
Welches Gehalt ist gerecht? Die Frage mussten Männer und Frauen in einer Studie beantworten. Ohne es zu wollen, produzierten sie eine Gehaltslücke zwischen den Geschlechtern.
Elf Wochen haben Frauen 2017 ohne Gehalt gearbeitet, 77 lange Tage. Derweil haben ihre männlichen Kollegen Geld verdient wie immer. Ab dem 18. März, dem diesjährigen Equal Pay Day, werkeln beide Geschlechter endlich bei gleicher Bezahlung.
„Dagegen erscheinen Quotenregelungen im Licht dieser Ergebnisse als durchaus sinnvolles Instrument gegen den Gender Pay Gap, auch wenn man sie vielleicht aus ordnungspolitischen Gründen kritisch sieht“, sagt Hinz. Denn wenn Frauen dadurch Aufgaben übernehmen, die bisher meist Männer erledigt haben, verändert das die Erfahrungswelt der Arbeitnehmer. Irgendwann finden sie dann Führungsfrauen normal. Und gleiche Bezahlung.
Welche Bilanz ziehen Sie aus der Quotenregelung? Wo sehen Sie noch Verbesserungspotential?

Die SPD antwortet:
Mit der Frauenquote für Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst haben wir einen Kulturwandel in der Arbeitswelt eingeleitet. Es war maßgeblich die damalige SPD-Frauenministerin Manuela Schwesig, die die Gesetze zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Führungspositionen der Privatwirtschaft und im Öffentlichen Dienst auch gegen Widerstand von CDU/CSU und Wirtschaftsverbänden durchgesetzt hat. Die jüngste Bilanz hat gezeigt, dass feste Quoten, wie die für Aufsichtsräte, Erfolge bringen. Anders ist es, wenn Unternehmen sich freiwilligen Zielgrößen setzen.
Deshalb bekräftigen wir als SPD: Führungsgremien sollen jeweils zu 50 Prozent mit Frauen und Männern besetzt sein. Das ist unser Ziel. Dafür benötigen wir eine Gesamtstrategie Frauen in Führungspositionen – und zwar für alle Bereiche: Wirtschaft und Verwaltung, Medien, Kultur und Wissenschaft. Dem öffentlichen Dienst kommt hierbei eine Vorbildfunktion zu. Wir werden daher die Frauenquote weiter steigern und ihren Geltungsbereich auf alle Unternehmen, auf Körperschaften des öffentlichen Rechts wie die Sozialversicherungen und auf alle Gremien wie Vorstände und Aufsichtsräte ausdehnen. Darüber hinaus wollen wir mit einem Gleichstellungsgesetz die Berufs-und Aufstiegschancen von Frauen in der Privatwirtschaft verbessern. Das ist auch im Interesse der Unternehmen, die auf Kompetenz und Vielfalt in den Führungsebenen angewiesen sind. Die Übernahme von Führungsaufgaben auch in Teilzeit muss selbstverständlicher werden.
Wie oben bereits ausgeführt werden mehr Frauen in Führungspositionen dazu beitragen, dass die Lohnlücke sich verringert.

xxcellence.net fragt: Ehegattensplitting
Beim Thema Ehegattensplitting scheiden sich die Geister und spalten sich die politischen Läger. Aktuell scheint das Thema nach wie vor noch eine politische Heilige Kuh zu sein; es scheint kaum eine Partei zu geben, die dieses Thema ernsthaft anpackt und nach Alternativen sucht. Dabei ist es in der heutigen Zeit fraglich, warum Ehen steuerlich begünstigt werden, bei denen der eine Partner deutlich weniger verdient als der andere, und das sind in der Regel die Frauen; während gleichzeitig Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern geschaffen werden soll und die Erwerbstätigkeit von Frauen mit Kindern gesteigert werden soll. Der Splittingvorteil wird zwar auch oft von Familien mit Kindern genutzt, aber gerade da stellt sich die Frage, ob nicht eventuell ein Familiensplitting, ähnlich wie in Frankreich, sinnvoller wäre, um gezielt Familien mit Kindern zu fördern.
Sehen Sie im Ehegattensplitting eine Ursache für die Lohnungerechtigkeit zwischen Mann und Frau? Wie stehen Sie zu diesem Gesetz? Wie könnten mögliche Alternativen aussehen, um gezielt Familien zu fördern?

Die SPD antwortet: Es ist weniger das Ehegattensplitting, sondern die Steuerklasse V, die häufig von Ehefrauen gewählt wird. Sie führt zu mehr steuerlichen Abzügen und damit weniger Netto bei Ehefrauen.
Wir unterstützen Familien in ihrer Vielfalt. Familie ist dort, wo Menschen dauerhaft füreinander Verantwortung übernehmen. 40% der Familien leben heute ohne Trauschein oder als Alleinerziehende. Damit profitieren sie auch nicht vom Ehegattensplitting. Die derzeitige Besteuerung von Familien ist also nicht mehr zeitgemäß. Wir wollen daher das Steuerrecht stärker auf die Förderung von Kindern ausrichten, unabhängig von der Familienform. Deswegen werden wir einen Familientarif mit Kinderbonus einführen. Jeder Elternteil kann dann 150 Euro pro Kind und Jahr von seiner Steuerlast abziehen. Das hilft allen Eltern, die Steuern zahlen: verheiratete und unverheiratete Paaren ebenso wie Alleinerziehenden. Ein Paar mit drei Kindern spart allein damit 900 Euro im Jahr. Ehepaare können Einkommensanteile von bis zu 20.000 Euro untereinander übertragen. Und heutige Eheleute haben die Wahl, ob sie das Ehegattensplitting weiter nutzen oder in den neuen Familientarif wechseln.




Neues Video: Karriere früher und heute

Kurz vor dem Ablauf des Countdowns zu unserer Crowd Investing-Kampagne haben wir mit den vr3-Studios in Düsseldorf vier kurze Trailer produziert, die sich dem Thema „Karriere heute“ von verschiedenen Richtungen nähern und noch einmal unsere Motivation, uns für Managerinnen, Akdademikerinnen und Unternehmerinnen einzusetzen, erläutern.

Heute präsentieren wir Euch den ersten Trailer:

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